Corona-Lagerstau: Warum es doch kein Freibier für alle gibt

Vor allem der Fassbiermarkt ist in Corona-Zeiten komplett eingebrochen. Geschlossene Restaurants, Kneipen und Hotels haben dafür gesorgt, dass riesige Mengen Bier nicht getrunken wurden – und die erreichen irgendwann ihr Verfallsdatum. Freibier für alle?


Es ist eine der vielen bitteren Pillen, die wir aus den letzten Monaten mitnehmen müssen: Vielen Branchen steht das Wasser bis zum Hals. Ganz vorn stehen Kultur- und Freizeitbetriebe, Gastronomie und Veranstalter. Immerhin gelten Kontaktbeschränkungen als Königsweg, um die Pandemie im Zaum zu halten. Und da sind Partys, Konzerte oder selbst das Feierabendbier mit ein paar Freunden zum Ding der Unmöglichkeit geworden.


Was für die einen ein herber Verlust an Lebensqualität ist, ist für andere existenzbedrohend. Riesige Lagerbestände an Bier, die teilweise in die Millionen gehen, bleiben ungetrunken und werden schließlich ungenießbar. Zwar sind einzelne Brauereien, Gastronomiebetriebe oder Getränkevertriebe vereinzelt dazu übergegangen, ihre Lagerbestände portionsweise zu verschenken – ein flächendeckendes Freibier-Konzept wird es jedoch nicht geben. Dem stehen die immer noch geltenden Kontaktbeschränkungen ebenso entgegen wie das Risiko spontaner Partys. Und auch ein Zapf-Event mit Kanistern, Masken und Abstandhalten kostet den Veranstalter Geld, Zeit und Aufwand. Von der im Augenblick komplizierten ordnungsrechtlichen Lage ganz zu schweigen. Da kommt es oft billiger, den Gerstensaft einfach in den Gully zu entsorgen. Schade! Da bleibt nur zu hoffen, dass die Betroffenen in irgendeiner Art entschädigt werden.

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